von Thomas M. Adler
„Der adlige Linguist Korren wird von seinem Vater, einem hochdekorierten Kommandanten, auf die entlegene Insel Torrus beordert, um den Aufbau einer Marinebasis zu unterstützen. Seine Mission: Kommunikation mit der indigenen Bevölkerung ermöglichen und so die Herrschaft der kaiserlichen Kolonialmacht ausweiten.
Die Siedler berichten, dass die zur Arbeit gezwungenen Einheimischen mit mysteriösen und angeblich übernatürlichen Vorkommnissen in Verbindung stehen. Ist das Aberglaube oder steckt echte Magie dahinter? Korrens Nachforschungen lassen ihn nicht nur zwischen die Fronten eines gefährlichen Machtkampfes geraten, sondern auch Verbündete finden.
Als die Situation eskaliert, schwebt er in tödlicher Gefahr…“
Korren ist Linguist. Seine Aufgabe ist es, mit den Indigenen der Insel in Kontakt zu treten, damit diese noch besser als willige Arbeitskräfte angeheuert werden können. Doch die Sprache der Indigenen weist Besonderheiten auf. Der Admiral, der auf der Insel stationiert ist, spricht sogar von Magie. Ist da etwa was dran?
„Die Silben der Magie“ hat mir wirklich sehr gefallen. Die Ausgangsituation mit Korren als Protagonist, der nicht von königlichem Blut ist oder sich einen Namen als Soldat oder Heeresführer gemacht hat, sondern als Linguist tätig ist, hat mir deshalb so gefallen, weil es etwas Neues ist. Und schon dieser Aspekt hat mich neugierig gemacht. Neugierig darauf, wie Korren so arbeitet und warum ausgerechnet er als Linguist hinzugerufen wird, wo die Indigene Bevölkerung schon versklavt wurde. Daraus hat sich eine tolle Geschichte entwickelt. Eine Geschichte, in der es viele Konflikte gibt, die sich auf unterschiedliche Art und Weise äußern. Zum einen der Konflikt zwischen den Abgesandten des Kaiserreichs und der Indigenen Bevölkerung, die sich um Land streiten. Zum anderen innere Konflikte, insbesondere bei Korren gab es viele dieser. Korren gerät in Situationen, die ihn zwingen, seine Welt- und Wertvorstellungen zu hinterfragen und zu reflektieren. Jeder Mensch liest dieselbe Geschichte auf eine andere Art und Weise. Jeder Mensch hat beim Lesen sozusagen eine Brille auf, die durch die Sozialisation und Erziehung geprägt wurde. Ich studiere Erziehungswissenschaft und in Die Silben der Magie gab es einige Szenen, über die ich vor dem Hintergrund meines Studiums nochmals genauer nachgedacht habe. Das Buch und die Geschichte von Korren ist, wenn man sich darauf einlässt, wirklich sehr vielschichtig und tiefgründig und regt zum Nachdenken an. In der Geschichte sind so viele anregende Fragestellungen eingewoben, was mir wirklich sehr gefallen hat. Neben diesen interessanten Thematisierungen hat mir aber auch das Magiesystem sehr gefallen. Ich finde dieses unglaublich spannend und hatte das Gefühl richtig viel über dieses zu erfahren. Während das Magiesystem und die Charaktere im Mittelpunkt standen ist das Worldbuilding etwas in den Hintergrund gerückt, was ich aber nicht schlimm finde. Die erdachte Welt von Thomas bietet viel Platz für weitere Geschichten, sodass sich die Welt Stück für Stück wie bei einem Puzzle zusammensetzen kann. Das, was man über die Welt in Die Silben der Magie erfahren hat, war für dieses Buch ausreichend. Ich hatte nicht das Gefühl, dass mir Informationen fehlten oder Fragen unbeantwortet blieben. Gefallen hat mir auch der Schreibstil. Mein Lesefluss war flüssig und ich bin gut durch das Buch gekommen. Außerdem mochte ich Korren gern. Er ist ein loyaler, kluger, friedlicher Mensch, der bei Konflikten das Gespräch sucht. Auch wenn er durch seine gesellschaftliche Position zu Beginn gewisse Vorteile genießt, ist er sehr bodenständig und behandelt seine Mitmenschen mit Respekt. Er macht sich nicht viel aus seinen anfänglichen Privilegien, spürt aber deutlich, wie es ist, wenn man keine Privilegien mehr hat. Dennoch sind ihm Begegnungen auf Augenhöhe lieber als Hierarchien. Korren hat mir aber auch aufgrund seiner neugierigen und wissbegierigen Art sehr gefallen. Ein bisschen wurde ich durch ihn an mich selbst erinnert. Zusammengefasst kann ich sagen, dass mir das Buch wirklich sehr gefallen hat. Ich gebe 5 von 5 Sterne.
„Die Silben der Magie“ von Thomas M. Adler ist 2024 im Self Publishing erschienen. Das Buch hat 348 Seiten, kostet 15,00€ [D] und du kannst es unter der ISBN 979-8335160803 finden. Die Angaben beziehen sich auf das Taschenbuch.
Vielen Dank, Thomas, für das Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.