von Elise Kova; Band 4 der „Chroniken von Solaris“-Reihe
„Vhalla hat für Kaiser Solaris den Sieg errungen und so ihre Freiheit erlangt. Doch der Preis ist hoch: Unschuldige mussten sterben – und Vhallas Herz wurde gebrochen. Und der wahre Kampf beginnt erst. Denn die verborgenen Mächte, die schon so lange an den Fäden von Vhallas Schicksal zerren, kommen endlich ans Licht. Nirgendwo ist die Windläuferin sicher, und sie muss mit Bedacht handeln, um nicht in die wartenden Arme ihres größten Feindes zu fallen. Oder in die ihres einstigen Geliebten…“
Vhalla Yarl versteckt sich im Westen nicht nur vor König Solaris und Prinz Aldrik, sondern auch vor den Recken Jadars. Vhalla wünscht sich nichts sehnlicher als Frieden, doch dafür muss sie einen hohen Preis zahlen. Vhalla weiß zudem nicht mehr, wem sie noch trauen kann.
Mir hat dieser vierte Band sehr gefallen, wenn ich auch im Vergleich zu den vorhergehenden Bänden eingestehen muss, dass dieser etwas schwächer war. Im Vergleich zu den vorherigen Bänden kennt man die Charaktere mittlerweile ganz gut, sodass es hier eher spannender Wendungen und Action bedarf. Da es aber einige Szenen gab, die ziemlich ruhig waren und in meinen Augen nicht allzu viel zur Handlung beigetragen haben, ist dieser Band im Vergleich zu den anderen für mich etwas schwächer. Zudem gab es eine Wendung, die mir weder ausreichend begründet und erklärt vorkam noch so richtig in den bisherigen Handlungsverlauf passte. Hier muss ich auch sagen, dass Vhalla ziemlich widersprüchlich gehandelt hat. Sie hat schon viele schlimme Dinge erlebt und ist logischerweise dadurch recht misstrauisch geworden. Und dann ignoriert sie ihr Misstrauen. Für mich hat das nicht zusammengepasst, weil daraus eine Situation entstanden ist, die eigentlich so nicht entstehen dürfte. Ich hatte hier den Eindruck, dass versucht wurde nochmal mehr Spannung für den großen Show Down zu erzielen, was leider etwas danebengegangen ist. Meiner Meinung nach hätte es das nicht gebraucht. Dennoch hat sich diese Wendung dann gegen Ende ganz gut in die Geschichte eingefügt, sodass ich weiterhin gespannt bin, wie es ausgeht. Da ich die Charaktere nun schon seit einiger Zeit begleite, habe ich diese in mein Herz geschlossen. Besonders Vhalla mag ich sehr. Obwohl sie eine sehr starke Charakterentwicklung durchmacht, finde ich weiterhin Charaktereigenschaften aus dem ersten Band an ihr, wie man sie kennengelernt hat. Ich finde, dass sie das authentisch, nahbar und real wirken lässt. Auch die Beziehung von Aldrik und Vhalla finde ich weiterhin spannend zu verfolgen. Deren Liebe nimmt einen großen Teil der Geschichte ein, hat bei mir aber nie den Eindruck ausgelöst, aufdringlich zu sein. Zumal deren Beziehung auch für die ein oder andere Wendung gesorgt hat, die weitere Wendungen mit sich gebracht haben. Des Weiteren fand ich spannend, welche Charakterkonstellationen sich bilden und gebildet haben und ob diese überdauern oder auseinanderbrechen und aus welchen Gründen. Die Thematisierung von Trauer fand ich sehr schön dargestellt. Es gab gleich zwei Szenen, die mich emotional sehr stark mitgenommen haben. An der einen Stelle hat es sich für mich angefühlt, als würde die Wunde, die mir in Band 2 zugefügt wurde, wieder aufgerissen werden. Neben Trauer spielen Freundschaft und Vertrauen eine große Rolle, wobei Vhalla, wie ich anfangs schon erwähnt habe, einmal etwas zu gut gläubig ist, was nicht zu ihren misstrauischen Charakter passte. Durch die Seiten bin ich wieder sehr schnell gekommen, den Schreibstil finde ich sehr angenehm und gut zu lesen. Insgesamt habe ich mich beim Lesen sehr wohlgefühlt und habe die Geschichte sehr genossen. Dennoch muss ich aufgrund meines einen Kritikpunktes einen Stern abziehen. Ich gebe 4 von 5 Sterne.
„Water’s War“ von Elise Kova erschien 2024 im Carlsen Verlag. Das Buch har 442 Seiten, kostet 17,00€ [D] und du kannst es unter der ISBN 978-3-511-58522-6 finden.