„Die Wächter von Enyador“

von Mira Valentin; Band 2 der „Enyador“ Saga

Da dies der zweite Band einer zusammenhängenden Reihe ist, empfehle ich dir, zuerst „Die Legende von Enyador“ zu lesen. Ansonsten kannst du dich spoilern.

„Die Prophezeiung hat sich offenbart und die Wächter sind auf dem besten Weg, Enyador zu einen. Doch Tristans Liebe zu der Elbenprinzessin Isora steht dem Frieden im Wege. Nicht nur die zerbrechlichen Bündnisse der vier Völker drohen daran zugrunde zu gehen, sondern auch die Einheit der Menschen untereinander. So stehen Tür und Tor offen für Verrat aus den eigenen Reihen – und die Schicksalsgöttin spinnt ihre dunkelsten Fäden.“

Da ich es bei diesem zweiten Band schwer empfinde, etwas anderes zum Inhalt der Geschichte zu sagen, ohne den Klappentext zu wiederholen und ohne zu spoilern, belasse ich es beim Klappentext.

Auch der zweite Band der Enyador Saga hat mir gut gefallen. Die Charaktere entwickeln sich nicht sehr stark weiter und doch war es nicht langweilig. Obwohl die Charaktere recht unterschiedlich sind, bilden sie doch ein sehr spannendes und interessantes Team. Ein paar Geheimnisse und eigene Interessen sorgen dafür, dass man nie weiß, was als nächstes kommt und was einzelne Charaktere genau vorhaben. Jeder scheint neben dem großen gemeinsamen Ziel eigene Ziele zu haben und diese vor allem auch gegen den Willen von Eliyah durchzusetzen. Eliyah ist mir sowieso ziemlich suspekt. Einerseits ist er ein sehr kompetenter Magier, ein guter Stratege, andererseits handelt er manchmal so, dass ich mich frage, was sein wirkliches Ziel ist. Was er vor hat. Ob ihm wirklich etwas an seinen Mitmenschen liegt. Am liebsten verfolge ich die Dynamik zwischen Shook und Thul. Die Kombination ist dämonisch-feurig, wortwörtlich. Ich glaube, dass die beiden mittlerweile sogar meine liebsten Charaktere sind. Thul zeichnet sich durch seine innere Zerrissenheit aus, was ich bei Charakteren total liebe. Shook dagegen durch ihre Unbeugsamkeit, ihre freche Zunge und ihre Impulsivität. Tristan wird als großer Held und Hoffnung dargestellt, doch irgendwie bleibt mir das auch ein wenig zu dünn, zumal damit eine totale Last verbunden sein müsste, die man Tristan nicht anmerkt. Sayona finde ich sehr faszinierend. Was mir weiterhin nicht so zusagt, sind die diversen Beschreibungen von Frauen, die auf Äußerlichkeiten abzielen. Das ist mir ab und an einfach zu viel beziehungsweise derb. Ein bisschen weniger davon wäre sicherlich angenehmer, insbesondere auch deshalb, weil ich finde, dass auch jugendliche Leser*innen die Geschichte lesen könnten, ich diese Formulierungen für ein jüngeres Leserpublikum jedoch als nicht so gut empfinde.

Insgesamt mochte ich die Entwicklung der Geschichte, wie sich die Ereignisse fortsetzen und man aus verschiedenen Perspektiven in die Geschichte eintauchen kann. Zudem finde ich, dass man die unterschiedlichen Erzählperspektiven gut voneinander abgrenzen kann, aber nicht nur, weil die Kapitel mit den Namen der erzählenden Charakteren beginnen. Ich habe keine Ahnung, worauf alles hinausläuft, außer vielleicht, dass es einen Krieg geben könnte/wird. Aber das ist irgendwie auch sehr vage und grob. Auch der Schreibstil ist weiterhin sehr angenehm zu lesen. Ich bin gut durch die Geschichte gekommen und habe keine Verständnisschwierigkeiten gehabt. Zusammengefasst konnte mich der zweite Band auch gut unterhalten, ich habe jedoch auch ein paar kleine Kritikpunkte. Ich gebe 3 von 5 Sterne.

„Die Wächter von Enyador“ von Mira Valentin erschien 2017 im Self Publishing. Das Buch hat 396 Seiten, kostet 12,99€ [D] und du kannst es unter der ISBN 978-3746069173 finden.

Schreibe einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmst du dem zu.

Datenschutzerklärung