von Arianne L. Silbers; Band 1 der Schloss Saga
„Glitzernd, glamourös und absolut grausam – willkommen im Schloss der tausend Spiegel!
Zum Wohle ihres verarmten Königreichs würde die junge Prinzessin Maren alles tun, dessen ist sie sich ganz sicher. Bis sie in das berüchtigte Schloss aus Silber und Eis geschickt wird, um den viel zu reichen und viel zu attraktiven Lord Willjareth zu heiraten. Den einen Mann, den sie eigentlich niemals wiedersehen wollte – und den sie leider viel zu gut kennt. Doch um ihr sterbendes Land zu retten, bleibt Maren nichts anderes übrig, als in das Schloss ihrer Albträume zurückzukehren, wo tagsüber funkelnde Bälle gefeiert werden und nachts finstere Kreaturen durch die Korridore streifen, von denen eine an Maren ganz besonders interessiert zu sein scheint. Und während Maren vergeblich versucht, sich nicht noch einmal in den hinreißenden Lord zu verlieben, der ihr Leben ruiniert hat, verstrickt sie sich immer tiefer in einem feinen Netz aus Lügen und Intrigen, das sie bald weit mehr als nur ihren Kopf kosten könnte …“
Maren würde alles tun, um ihr Königreich zu retten. Doch, dass sie dafür Will heiraten muss, passt ihr gar nicht. Ihr Kindheitsfreund hat ihr viel Leid gebracht und nun soll er die einzige Rettung für Marens Königreich sein? Doch die arrangierte Ehe ist nicht das einzige Problem. Viel großer wiegt die Last auf Marens Schultern, ihre ehemaligen Peiniger im Schloss wiederzusehen, die sie weiterhin demütigen und schlecht behandeln. Für Maren bedeutet die Rückkehr in ihren persönlichen Albtraum allerdings die einzige Möglichkeit, ihr geliebtes Königreich zu retten.
Maren und Wills Geschichte ist emotional. Schmerzhaft und doch Hoffnung spendend. Ich mochte die Geschichte wirklich sehr, auch wenn ich fast die gesamte Zeit über einen Klos im Hals hatte. Will hat sich unmöglich benommen. Ich habe mich in einigen Szenen an Marens Position selbst wiedererkannt. Es tat oft richtig weh, zu lesen, wie sie behandelt wird. Auf der anderen Seite gab es auch einzelne Lichtblicke. Außerdem habe ich sehr bewundert, dass Maren unter all dem, was ihr widerfährt, noch nicht endgültig zusammengebrochen ist. Sie erträgt ihr Leid stillschweigend und dafür wollte ich sie in die Arme nehmen. Ich habe mit ihr richtig mitgefühlt. Für Will hatte ich die meiste Zeit über nur negative Gefühle übrig. Ich konnte sein Verhalten absolut nicht verstehen und wollte ihn permanent durchschütteln. Zwischendurch hat er sich von einer anderen, einer liebevollen, loyalen und aufmerksamen Seite gezeigt, und doch hat er sich so oft falsch entschieden. Er ging mir richtig auf die Nerven. Aufgrund von Ariannes Posts auf Instagram weiß ich, dass das gewollt ist, was mein Leseerleben schon etwas vorgeprägt hat. Und dennoch habe ich die Geschichte genossen, denn das, was mir auf Instagram angeteasert wurde, hat mich neugierig gemacht. Ich wollte wissen, wieso Will so ein Mistkerl ist. Obwohl es so schmerzhaft zu lesen ist, hat es mir doch irgendwie geholfen, alte Wunden ein wenig weiterheilen zu lassen. Ich wusste, worauf ich mich einlasse, weshalb ich einiges vermutlich auch weniger an mich herangelassen habe, als wenn ich die Triggerwarnung beispielsweise ignoriert hätte. Also an dieser Stelle die Empfehlung, die Triggerwarnung zu beachten. Achte bitte beim Lesen immer auf dich. Ich mochte die glitzernde, funkelnde Winterlandschaft, das Worldbuilding total, auch wenn das Glitzern und Funkeln den Anschein von Schönheit hat, so trügt dieser Schein doch sehr. Insbesondere der Inseladel ist alles andere als schön. Egoistische, boshafte Charaktere, die nicht nur das Buch düster machen, sondern auch diverse negative Gefühle bei mir ausgelöst haben. Maren sticht aus der Geschichte definitiv als gute Seele heraus und ich finde es sollte mehr Menschen wie Maren geben. Menschen, die sich um andere sorgen, aufmerksam, höflich und liebevoll miteinander umgehen. In Ein Schloss aus Silber und Scherben ist einiges an (Gesellschafts-)Kritik versteckt und gleichzeitig auch offen gezeigt. Das Worldbuilding fasziniert mich noch immer. Ich möchte mehr über Maren und Wills Welt erfahren, über die Magie, die Lebewesen, einfach alles. Der Titel passt auch wunderbar in die Geschichte. Es gibt in der Geschichte auf jeden Fall eine Menge an Scherben unterschiedlicher Art. Ich hoffe sehr, dass es Mare im zweiten Band besser ergeht. Das wünsche ich mir für sie einfach so sehr. Ein paar letzte Worte zum Schreibstil. Diesen mochte ich total. Arianne schreibt bildhaft und poetisch. Es gab einige Zitate, die ich richtig schön fand. Ich bin richtig begeistert und fasziniert. Dem Buch gebe ich 5 von 5 Sterne.
„Ein Schloss aus Silber und Scherben“ von Arianne L. Silbers erschien 2023 im Selfpublishing. Das Buch hat 464 Seiten, kostet 16,99€ [D] und du kannst es unter der ISBN 978-3985955787 finden (TB). Ich habe das Buch als eBook gelesen.