„Elanus“

von Ursula Poznanski

„Es ist klein. Es ist leise. Es sieht alles.

Jona ist fasziniert von seinem Forschungsobjekt. Er hat eine mit Mikrofon und Kamera ausgestattete Drohne gebaut und spioniert mit ihr seine Mitmenschen aus. Kein Fehltritt bleibt ihm verborgen. Kein düsteres Geheimnis ist vor ihm sicher. Doch dann erfährt er etwas, das besser unentdeckt geblieben wäre, und plötzlich schwebt er in tödlicher Gefahr.“

Jona ist hochbegabt. Er fasst Dinge schneller auf als andere und erkennt schneller als die meisten Zusammenhänge. Er sonnt sich gerne darin, schlauer zu sein als andere, was ihn jedoch schnell unbeliebt macht. Er stößt seinen Mitmenschen gerne mal vor den Kopf. Doch sobald diese ihm blöd kommen, schickt er ihnen Elanus hinterher. Elanus ist sein Herzensprojekt. Eine kleine Drohne mit Mikrofon und Kamera, mit der er seinen Mitmenschen folgen kann, ohne entdeckt zu werden. Als er sich einen Spaß erlaubt, mit den Informationen, die er durch solch eine Spionageaktion erhalten hat, wird er scheinbar selbst ausspioniert. Merkwürdige Ereignisse häufen sich und Jona schwebt schon bald in Lebensgefahr.

Ich liebe jedes einzelne Jugendbuch, welches ich von Ursula Poznanski bereits lesen durfte. Elanus habe ich vor Jahren das erste Mal gelesen und direkt geliebt. Nun war es Zeit für einen Reread um meine Erinnerungen ein wenig aufzufrischen und eine ehrliche Rezension schreiben zu können. Ich mochte das Buch auch beim zweiten Mal lesen total gern. Ich habe es sehr genossen, Jona zu begleiten. Er ist ein etwas anderer Charakter, da man von vorneherein weiß, dass er mit anderen Menschen nicht besonders gut umgehen kann. Er eckt oft an, sieht manchmal auch ein, dass es an ihm lag. Gerade diese Charakterentwicklung hat mir gut gefallen. Obwohl er anfangs Schwierigkeiten hat, Freundschaften aufzubauen, gelingt ihm das im Laufe des Buches. Ich mochte zudem Jonas Neugierde sehr. Ich selbst bin absolut neugierig, was manchmal ein wenig hinderlich in sozialen Beziehungen sein kann, und konnte deshalb Jonas Neugierde sehr gut nachvollziehen. Obwohl diese Neugierde im Verlaufe der Geschichte unter anderem sein Verhängnis wurde. Sehr amüsant habe ich Jonas Ehrgeiz empfunden, den Direktor der Privat Universität, an die er geht, persönlich kennenzulernen. Obwohl er ständig abgewimmelt wurde, hat er nicht aufgegeben. Der Schreibstil hat mir richtig gut gefallen. Die Spannung, das Geheimnisvolle und das Gefährliche wurden richtig gut transportiert. Ich wusste zwar schon wie die Geschichte in etwa ausgeht, dennoch war es sehr spannend noch einmal zu verfolgen, wie es genau zu dem Plot Twist kam. Ein wenig vorhersehbar ist dieser eventuell, aber nur in Teilen. Selbst wenn du beim Lesen eine Ahnung haben solltest, in welche Richtung es geht, glaube ich trotzdem, dass du nur einen Bruchteil ahnen wirst. Mich hat die Auflösung beim ersten Mal lesen wirklich umgehauen. Ich habe nicht damit gerechnet gehabt. Insgesamt habe ich es sehr genossen, mit Jona Elanus fliegen zu lassen und einem düsteren Geheimnis auf die Spur zu gehen. Ich gebe 5 von 5 Sterne.

„Elanus“ von Ursula Poznanski erschien 2016 im Loewe Verlag. Das Buch hat 413 Seiten, kostet 14,95€ [D] und du kannst es unter der ISBN 978-3-7855-8231-2 finden (die Angaben beziehen sich auf die Klappenbroschur, die ich besitze; Angaben ohne Gewähr).

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