„Die rote Königin“

von Victoria Aveyard, Band 1

„Mares Welt wird von der Farbe des Blutes bestimmt. Sie selbst gehört zu den Roten, deren Aufgaben es ist, der Silber-Elite zu dienen. Denn die – und nur die – besitzt übernatürliche Kräfte. Doch als Mare bei ihrer Arbeit im Schloss des Königs in Gefahr gerät, geschieht das Unfassbare: Sie, eine Rote, rettet sich mit Hilfe besonderer Fähigkeiten!

Um Aufruhr zu vermeiden, wird sie vom Herrscherpaar als Silber-Adlige ausgegeben und mit dem jüngsten Prinzen verlobt. Aber es ist der Thronfolger, der Mares Herz höherschlagen lässt.“

Mare, eine Rote, zeigt plötzlich Kräfte, die nur Silbernen bestimmt sind. Natürlich muss dies vor der Öffentlichkeit vertuscht werden. So kommt es, dass Mare sich plötzlich am Hof wiederfindet und zur Schachfigur der Silbernen wird. Doch am Hof der Silbernen gibt es die meisten Intrigen und Verschwörungen. Sie kann niemandem trauen, denn jeder könnte ein Feind sein. Gleichzeitig versucht sie die Chance, die sie nun hat zu nutzen und die gesamte Gesellschaftsstruktur ihrer Welt zu verändern. Sie kämpft für Gleichheit und Gleichberechtigung. Dabei gerät sie in große Gefahr. Ihre Kraft, die sie nicht haben dürfte, scheint dabei ihr einziger Schutz zu sein.

Zuerst muss ich gestehen, dass es mir ein wenig schwerfiel in die Geschichte einzutauchen. Nach den ersten 50 Seiten ist es mir dann jedoch schon deutlich leichter gefallen. Ich glaube, dass ich mich erst einmal an den Weltenaufbau und die Grundidee gewöhnen musste. Der Schreibstil war angenehm, flüssig und gut verständlich. Der komplizierte Weltenaufbau wurde gut beschrieben, sodass ich schlussendlich gut in die Geschichte eintauchen konnte. Die Grundidee mit der Einteilung der Menschen nach der Farbe ihres Blutes, wobei die Roten den Silbernen dienen und keinerlei besondere Kräfte haben, war interessant. Auch der sich daraus ergebende Grundkonflikt, dass nach einer Veränderung der Gesellschaftsstruktur gestrebt wird, hat mir gut gefallen. Die gesamte Geschichte war gekennzeichnet von diesem Revolutionsgedanken. Diesen Wunsch nach Revolution erlebt man aus Sicht der Protagonistin Mare mit. Denn sie ist eine Rote und hat es satt, unterdrückt zu werden. Sie kämpft für Veränderung. Als sie dann an den Hof der Silbernen kommt, sieht sie ihre Chance gekommen, ihre Pläne umzusetzen. Gleichzeitig gerät sie in ein Netz aus Intrigen, Verschwörungen, Machtdemonstrationen und Verrat. Sie weiß nicht, wem sie trauen kann, was das ganze Buch so spannend macht. Der Leser muss jederzeit mit Plot Twists rechnen. Das Buch war sehr spannend, actionreich und unvorhersehbar. Immer wenn ich geglaubt habe, dass jetzt eine entspanntere, ruhigere Passage kommt, wurde ich von einem neuen Plot überrascht. Die Protagonistin Mare ist sehr rebellisch. Sie kennt die schlechten Seiten der Welt, in der sie lebt. Jedoch kam sie mir oftmals auch etwas naiv bzw. leichtgläubig vor. Sie weiß, dass sie am Hof niemandem trauen sollte und tut dies dann trotzdem und wundert sich, warum sie enttäuscht und hintergangen wird. Das hat meiner Meinung jedoch dazu beigetragen, dass die Plots unvorhersehbarer waren. Es war also mehr eine Win-Situation für die Handlung, als dass es mich groß gestört hätte. Außerdem ist Mare sehr von ihren Emotionen gesteuert, was teilweise gut, teilweise aber auch nicht so gut war. Das kommt natürlich immer auf die Situation an. Mit den beiden männlichen Hauptcharakteren bin ich jedoch nicht so warm geworden. Ich habe die beiden jetzt nicht gehasst oder nicht leiden können, aber sie waren mir auch nicht unbedingt sympathisch. Ich könnte jetzt schreiben, wie ich zu den beiden zum Ende des Buches stehe, aber ich will nichts vorwegnehmen. Deswegen schweige ich darüber. Mein Verhältnis den beiden gegenüber hat sich im Laufe des Buches geändert. So viel kann ich sagen. Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Ich gebe 4 von 5 Sterne.

„Die rote Königin“ ist der erste Band der „Die Farben des Blutes“-Reihe von Victoria Aveyard. Das Buch erschien erstmals 2015 im Carlsen Verlag. Meine Ausgabe ist aus dem Schuber, der 2021 im Carlsen Verlag erschien, und hat 501 Seiten (ohne Leseprobe und Danksagung). Der Schuber kostet 33,00€ [D] und du findest ihn unter der ISBN 978-3-551-31838-1.

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