„Der Adler der neunten Legion“

von Rosemary Sutcliff

„Um das Jahr 117 n. Chr. marschierte die Neunte Legion des römischen Heeres in Nordbritannien in den Nebel hinein und wurde nie wieder gesehen. Viertausend Mann verschwanden spurlos und mit ihnen auch ihr Feldzeichen, der römische Adler. Viele Jahre später will der junge Centurio Marcus unbedingt herausfinden, was aus seinem Vater geworden ist, der damals die Legion anführte. So bricht er auf ins Unbekannte – mitten hinein in die von aufständischen Stämmen beherrschte Wildnis…“

Marcus ist Römer durch und durch. Da ein verschwundenes Feldzeichen, das in den Händen der Feinde sein könnte, eine Gefahr für das römische Reich bedeutet, macht er sich mit Esca seinem treuen Begleiter auf in den wilden Norden, um den Adler der Neunten Legion zurückzuholen. Gleichzeitig hofft er, seinen Vater zu finden oder zumindest von dessen Schicksal zu erfahren. Als Römer ist es jedoch gefährlich in der britannischen Wildnis, weshalb er sehr vorsichtig sein muss. Seine Taktik ist Tarnung.

Zunächst einmal fand ich die Geschichte ganz in Ordnung. Das Buch liegt seit Jahren auf meinem Stapel ungelesener Bücher und ich habe dieses Jahr dem SuB-Abbau gewidmet. Deshalb war dieses Buch dran und musste gelesen werden. Der Klappentext klingt interessant jedoch war ich ein wenig enttäuscht, da man am Anfang nicht viel davon merkt, dass Marcus unbedingt herausfinden möchte, was passiert ist. Gewisse Handlungen lassen darauf schließen, aber mir haben die Emotionen gefehlt. Ich hatte das Gefühl, dass es schön wäre, wenn er es herausfindet, aber so richtig angestrengt hat er sich zunächst nicht. Erst als kleine Schubser in die richtige Richtung kamen, war Marcus plötzlich Feuer und Flamme, das Geheimnis zu lösen. Zudem fand ich die Geschichte die meiste Zeit über sehr zäh und nicht spannend, wodurch ich nicht so schnell vorangekommen bin, wie ich es mir gewünscht hätte. Der Schreibstil war nur bedingt daran schuld, denn es wurden viele Sachen beschrieben, die ich als nicht so wichtig für die Handlung empfunden habe. Anderseits war der Schreibstil auch angenehm und einfach, wodurch ich dann doch recht gut durch die Geschichte gekommen bin. Im letzten Drittel wurde es dann endlich mal richtig spannend. So spannend, dass ich aufgrund dessen deutlich schneller gelesen habe als davor. Gegen Ende flacht diese Spannung dann wieder ab. Insgesamt denke ich, dass das Buch so 20 Seiten weniger haben könnte. Das klingt nicht sehr viel, aber hätte so manche Längen deutlich gebessert. Die Geschichte hat mich sehr lange nicht mitgerissen und tief berührt. Im Gegenteil ich fand es teilweise sogar langweilig, dass ich kurz davor war das Buch abzubrechen. Ich habe dann aber doch weitergelesen, weil ich irgendwie ein kleines bisschen wissen wollte, wie es ausgeht. Ich würde es aber definitiv nicht noch einmal lesen. Marcus war mir nicht so sympathisch wie die Protagonisten aus anderen Büchern, weil ich einfach keinen richtigen Zugang zu ihm bekommen habe. Esca, Marcus Begleiter, agierte mehr im Hintergrund. Er war zwar fast die ganze Zeit präsent und dennoch hat man nicht viel über ihn Erfahren. Die Protagonisten waren mir also alle etwas zu flach. Außer Cottia. Aber sie kam nicht so oft vor. Aber bei ihr habe ich einen starken Charakter erkennen können. Was mir gut gefallen hat, waren die Hintergrundinformationen zum römischen Reich, bzw. der Organisation an den Grenzen, und zu den, wie die Römer sie bezeichneten, barbarischen Völkern/Stämmen. Für mich war das Buch leider nicht so gut. Ich gebe 3 von 5 Sterne, wobei die sehr wohlwollend sind.

„Der Adler der Neunten Legion“ von Rosemary Sutcliff erschien 2010 im DTV Verlag. Das Buch hat 396 Seiten, kostet 7,95€ [D] und du kannst es unter der ISBN 978-3-423-71435-8 finden (Taschenbuch dtv).

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmst du dem zu.

Datenschutzerklärung