von Ella Laurier; Band 1 der Goldhand-Trilogie
„Kalline ist die jüngste Archivleiterin, die es in der Geschichte der Stadtwache je gab. Mit Tinte und Feder setzt sie sich für ihre Ideale einer gerechten, demokratischen Gemeinschaft ein. Denn sie ist überzeugt: Nur die pflichttreue Ausführung des eigenen Auftrags hilft dabei, die Nachwehen der zerbrochenen Monarchie zu überstehen und den Frieden auf der freien Insel Vea zu wahren.
Doch Gerechtigkeit ist rar, wenn die Falschen danach fragen. Unruhen erschüttern Vea und Kalline ist sicher, dass die magisch begabten Goldhände dahinterstecken – von der Gottheit gesegnet, von der Gesellschaft geächtet. Bei ihren Nachforschungen gerät sie in eine grausame Intrige, die sie in die innersten Kreise von Veas Demokratie führt. Kallines feste Überzeugungen kommen ins Wanken, als sie erkennt, dass Gut und Böse eng miteinander verwoben sind und sie ausgerechnet in den Goldhänden Verbündete finden könnte.“
Kalline hat mit ihren jungen Jahren bereits einen wichtigen Posten inne. Als Archivleiterin des mittleren Archivs hat sie den Überblick über Verhörungsprotokolle und andere bedeutsame Dokumente. Als ihr dabei ein unbekanntes Kürzel auffällt und sie in diesem Zusammenhang weitere Ungereimtheiten aufdeckt, schwebt sie in großer Gefahr und muss außerdem erkennen, dass Gut und Böse nicht so einfach voneinander zu trennen sind.
Ich bin richtig begeistert von der Geschichte um Kalline, die Archivleiterin des mittleren Archivs. Kalline ist pflichtbewusst, loyal und folgt den Werten und Idealen der noch jungen Demokratie Veas mit jeder Faser ihres Herzens. Sie lebt für Gerechtigkeit. Dass sie erkennen muss, dass diese Gerechtigkeit oft nicht so vorhanden ist, lässt ihre Überzeugungen bröckeln. Diese innere Zerrissenheit, die Zweifel und Unsicherheiten Kallines konnte ich durch die Seiten spüren. Ich konnte mich total in sie hineinversetzen und mitfühlen, wie schwer ihr die Erkenntnisse zu schaffen machen. Kalline wird misstrauischer, verliert dabei aber nie ihre Herzensangelegenheit, für Gerechtigkeit und Demokratie zu kämpfen aus den Augen. Sie ist mutig, tapfer, stark und zeigt einen unfassbaren Willen weiterzukämpfen, komme was wolle. Das hat mich zutiefst berührt. Vor allem, wenn ich daran denke, dass auch wir gerade die Werte der Demokratie besonders hervorheben müssen. Beeindruckt war ich außerdem von Ella Lauriers Schreibstil. Detailreich beschreibend, einfühlsam und in den Bann ziehend. Ich habe mich wirklich unglaublich gern in die Geschichte von Kalline fallen lassen. Des Weiteren mochte ich total, dass Elemente des Antiken Griechenlands geschickt in die Geschichte eingebaut waren und ich trotzdem eine ausgedachte Welt besuchen konnte. An einigen Stellen hat mich Kalline und ihr Kampfgeist für eine gerechtere Welt an Mare aus Die Farben des Blutes erinnert. Und doch sind die Geschichten so verschieden. Ich bin unglaublich beeindruckt. Das Ende, also der große Show-down, war unglaublich spannend. Ich war richtig gebannt, was Kalline und ihre Freunde, die sie im Laufe der Geschichte kennenlernt, so auf die Beine stellen und ob ihnen die Umsetzung ihrer Ziele gelingt. Ein Plot Twist hat mich total umgehauen. In diesem Moment habe ich mit allen Charakteren so mitgelitten. Nach dem Ende war mir sofort klar, dass ich Band 2 brauche. Denn es geht da erst richtig los. Ich bin schon sehr gespannt. Nun möchte ich noch etwas zu den Nebencharakteren sagen. Diese waren zu Beginn, als man sie kennenlernt, zunächst etwas undurchsichtig und geheimnisvoll. Dies hat dazu beigetragen, dass man sie im Laufe der Geschichte sehr gut kennenlernen kann. Die Charaktere bekamen Tiefe und ihre Einzigartigkeit wurde immer deutlicher. Sie unterscheiden sich und sind doch aufgrund ihrer gemeinsamen Ziele gleich. Faszinierend. Am liebsten hatte ich Isme, denn sie konnte ich am längsten nicht durchschauen. Die Beziehung zwischen Kalline und diesen war richtig schön zu begleiten. Aus Fremden wurden Freunde. Und auch eine kleine slow burn Liebesgeschichte entwickelt sich, die jedoch nicht viel Raum einnimmt und sich wunderbar in die Geschichte einfügt. Insgesamt habe ich mich total in der Geschichte verloren. Eine große Empfehlung meinerseits. Meine Bewertung dürfte an dieser Stelle schon erkennbar sein. Ich gebe 5 von 5 Sterne.
„Der Pakt der Goldhände – Verbotenes Archiv“ von Ella Laurier erschien am 24.01.2024 im Self Publishing. Das Buch hat 490 Seiten (eBook, ohne Danksagung), kostet 19,99€ [D] (TB) und du kannst es unter der ISBN 978-3754673572 finden.
Vielen Dank an Ella Laurier für das Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.