„Vanitas – Schwarz wie Erde“

von Ursula Poznanski; Band 1

„Wien, Zentralfriedhof. In einem der zahlreichen Blumenläden arbeitet eine Frau, die nicht ist, was sie scheint. Die verbergen muss, dass sie noch am Leben ist. Die ihre Vergangenheit vergessen will – bis ein Blumengruß für sie zum tödlichen Zeichen wird. Denn in der Sprache der Blumen steht Distel für Sünde, Narzisse für Wiedergeburt – nichts wäre für sie schlimmer, als wiedergeboren zu werden. Es ist eine Drohung, und sie weiß, von wem sie kommt.

Carolin fürchtet sich vor jemanden aus ihrer Vergangenheit. Sie hat panische Angst und versucht so unauffällig wie möglich zu leben. Doch dann bittet ihr ehemaliger Kollege bei der Polizei sie, von Wien nach München zu ziehen, um einer Unfallserie auf Baustellen unauffällig auf den Grund zu gehen. Dazu soll sie sich mit der Tochter eines großen Bauunternehmers anfreunden. Carolin willigt nur widerwillig ein. Doch ihre verdeckten Ermittlungen bringen sie bald in Lebensgefahr.

Zuerst einmal muss ich sagen, dass mir die Geschichte super gut gefallen hat, da es durchweg spannend war. Die Spannung wurde unter anderem dadurch aufrecht erhalten, dass die Protagonistin Erkenntnisse hat, die dem Leser jedoch nie vollständig übermittelt werden. Als Leser tappt man also mehr oder weniger in der Dunkelheit. Das hat mich zwischendurch sehr verwirrt, aber auch zum Weiterlesen gezwungen. Die Protagonistin Carolin steht immer unter Anspannung und Angst. Diese Gefühle werden durch den tollen Schreibstil von Ursula Poznanski auf den Leser übertragen. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, was Carolin passiert ist, dass sie so ängstlich und vorsichtig ist. Sie führt ihr Leben als wäre sie auf der Flucht und müsste sich immer verstecken und unsichtbar bleiben. Ihre Vergangenheit ist der Auslöser, jedoch erfährt man als Leser nur bruchstückhaft, was geschehen ist. Und auch immer nur so viel, dass man dann trotzdem nicht weiß, was geschehen ist. Gegen Ende der Geschichte weiß man natürlich deutlich mehr, ich hatte trotzdem das Gefühl, eigentlich nichts zu wissen. Und das war mega. Ich habe mitgefiebert und die Seiten nur so verschlungen, in der Hoffnung, mehr zu erfahren. Ich konnte mich gut in Carolin hineinversetzen, ihren Kollegen/ Kumpel fand ich jedoch sehr unsympathisch. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass er Carolin etwas verheimlicht und sie als Lockvogel missbraucht, obwohl er ihr gesagt hat, dass dies nicht der Fall sein wird. Sie solle nur Informationen beschaffen, würde aber nicht in Gefahr gebracht werden. Er war mir sehr suspekt. Der Plot Twist am Ende des Buches hat mich komplett überrascht und geschockt. Ich habe einfach überhaupt nicht damit gerechnet. Das Buch endet ziemlich offen, sodass ich sehnsüchtig darauf warte, weiterzulesen. Insgesamt hat mir die Geschichte sehr schöne Lesestunden bereitet, in denen ich mitgefiebert und mitgerätselt habe. Das Buch war mein erster Thriller für Erwachsene von Ursula Poznanski und auch hier gefällt mir ihr Schreibstil sehr. Eine absolute Leseempfehlung. Fun Fact: Ich hatte vor circa 2 Jahren die Leseprobe gelesen, um herauszufinden, ob es mir gefallen könnte und dann circa eineinhalb Jahre gebraucht, bis ich mir das Buch gekauft und schließlich gelesen habe. Auf meinem Weg zur Schule bin ich immer an einem Friedhof vorbeigekommen und musste dabei immer an das Buch denken. Warum habe ich dann trotzdem so lange gebraucht, es zu lesen? Ich weiß es nicht. Im Oktober habe ich es gelesen, weil es anfangs auf einem Friedhof spielt und ich dachte, dass das gut zu Halloween passt. Ich vergebe 4,5 von 5 Sterne, weil ich denke, dass noch etwas Luft nach oben ist.

„Vanitas – Schwarz wie Erde“ von Ursula Poznanski ist der erste Band der Vanitas-Trilogie. Das Buch erschien 2020 im Knaur Verlag, hat 376 Seiten (ohne Danksagung), kostet 10,99€ [D] und du kannst es unter der ISBN 978-3-426-52395-7 finden (Taschenbuch).

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