„Fallen Kingdom – Gestohlenes Erbe“

von Dana Müller-Braun; Band 1 der Fallen Kingdom Dilogie

„In Jaraskai herrschen seit jeher die Fürsten der sieben Todsünden. Nur ein Fürstentum – das Reich der Wahrheit – wurde geschaffen, um ihre Macht einzudämmen. Als dieses angegriffen wird, ist es Naviens Pflicht, ihre jüngere Schwester zu schützen. Denn als Heroe von dämonischem Blut muss sie ihr Leben für das der Thronerbin geben. Ohne zu wissen, welcher der Fürsten den Putsch geplant hat, gibt sie sich als Prinzessin aus und verhilft so ihrer Schwester zur Flucht. Doch ausgerechnet einer der Fürsten bringt nicht nur Naviens Herz, sondern auch ihre Pläne aus dem Takt. Denn der hochmütige Liran scheint ihre wahre Identität zu kennen…“

Naviens Lebensweise ist vorherbestimmt. Sie muss ihre jüngere Schwester Aviell beschützen. Denn die Erstgeborenen haben dämonisches Blut in sich und dienen als Heroen ihren jüngerem Geschwisterkind. Dieses vorherbestimmte Leben steht eines Tages auf dem Kopf, als das Fürstentum der Wahrheit angegriffen wird und Navien sich als ihre Schwester ausgibt, um diese zu schützen. Navien lebt von nun an eine Lüge und diese darf niemals aufgedeckt werden. Denn eine Heroe ohne ihren Schützling ist dem Tod geweiht.

Ich mochte die Geschichte von Navien sehr gerne. Die Grundidee war sehr spannend und ansprechend. Ich mag es total gerne, über Flüche, Prophezeiungen und dergleichen zu lesen. Dass das erstgeborene Kind nicht als menschlich, sondern von dämonischer Natur angesehen wird, habe ich zuvor noch nicht gelesen und ich mochte diese Idee total. Vielleicht auch ein wenig, weil ich selbst eine jüngere Schwester habe. Ich konnte mich gut in Navien hineinversetzen. Navien ist eine tapfere, mutige, loyale, emotionale Protagonistin. Ich konnte ihre charakterliche Entwicklung im Laufe der Geschichte so sehr nachvollziehen. Ihre Erkenntnisse, die ihr teilweise das Herz gebrochen haben, ihren Willen, die Stärke, die sie in sich entdeckt hat und ihre innere Zerrissenheit. Der Anfang des Buches hat mich doch ein wenig erschreckt. Ich habe nicht damit gerechnet, dass es schon von Anfang an so brutal ist. Ich dachte ich erfahre erst eine Weile etwas über das Worldbuilding und die Hintergrundinformationen, warum Naviens Leben so aussieht wie es aussieht. Das habe ich auch bekommen, in kompakter Form, was auch neu für mich gewesen ist, und direkt im Anschluss folgten die ersten brutalen Szenen, die mich total mitleiden haben lassen. Dann wurde es verwirrend, bis ich Navien extrem witzig fand und meinem Freund erst einmal die witzigsten Szenen vorlesen musste. Und dann war ich wieder verwirrt, was an den Plot Twists und den unerwarteten Wendungen lag, sowie an den neuen Informationen, die nicht nur ich, sondern auch Navien erhalten haben. Ich habe eine ganze Mischung an Emotionen gefühlt und das total genossen. Ich wurde von Naviens Geschichte so in den Bann gezogen, dass ich jeden Tag weiterlesen wollte. Innerhalb von 3 Tagen, habe ich das Buch durchgelesen und saß am Ende mit einem großen Fragezeichen im Gesicht da, weil ich das Ende absolut überraschend fand. Jetzt gerade bereue ich es, nicht spoilern zu können, aber ich versuch mal meine Frage ohne Spoilern auszudrücken. Was ist Aviells verdammtes Problem??? Ich versteh sie einfach nicht. Und Liran wollte ich am Ende einfach nur schütteln. Navien tat mir am Ende einfach so leid. Eigentlich das ganze Buch über. Einfach weil sie so viel Sch**** – sorry für die Wortwahl, mir ist nichts anderes eingefallen 😉 – durchmachen muss. Und dann kommt diese Wendung und ich glaube man könnte mich in dem Moment, wo ich das gelesen habe, so beschreiben: 🤯. Ich war mit meinen Nerven und mit meinem Leben kurzzeitig am Ende angekommen, aber ich lebe noch. Kann ich Navien bitte in den Arm nehmen und ihr sagen, wie toll und stark sie ist? Ich brauche das. Sie braucht das. Punkt. Ach ja, der Schreibstil war toll. Flüssig, leicht verständlich und hat mich gut durch die Seiten getragen. Über das Worldbuilding kann ich nur so viel sagen: die Fürsten der sieben Todsünden, sind einfach eins zu eins ihr Reich. Absolut fantastisch ausgearbeitet. Ich habe bei den Namen zwar nicht immer ganz durchgeblickt, was mich aber nicht groß gestört hat. Die wichtigsten Charaktere konnte ich immer zuordnen. Ich wusste, wer eher gut und wer eher böse ist, was mir absolut gereicht hat. Und richtig großartig finde ich die Karte des Reiches, die vorne in der Klappe drin ist. Die gesamte Gestaltung des Buches ist einfach wunderschön. Und ich gebe zu, dass ich es unbedingt mit Farbschnitt haben musste. Jetzt bin ich gespannt auf den zweiten Band, der schon auf meinem SuB wartet. Ich gebe 4 von 5 Sterne.

„Fallen Kingdom – Gestohlenes Erbe“ von Dana Müller-Braun erschien 2023 im Carlsen Verlag. Das Buch hat 384 Seiten, kostet 15,00€ [D] und du kannst es unter der ISBN 978-3-551-58495-3 finden (Angaben beziehen sich auf das Softcover).

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