von Simon André Kledtke; Band 1 der „Sarania“ Reihe
„Der 15-jährige Benalir führt mit seinem Vater ein ärmliches, überschaubares Leben in Belfang – dem größten der vier Länder, die den Kontinent Sarania bilden. Als der Junge ins nahe gelegene Dorf Agalam reist, ahnt er nicht, dass dieser Tag sein Leben verändern wird. Über Nacht taucht er in eine Welt voller Abenteuer, Magie und Gefahren ein: Waldelfen, Löwenmenschen, dämonische Wolfsreiter und ein düsterer Hexenmeister, der mehr und mehr Macht gewinnt. Für den Jungen beginnt eine Reise, von der er nicht einmal zu träumen gewagt hätte … Und dann ist da noch der Magier Sacerak. Seit einem halben Jahr gehört er dem „Rat der Magier“ an, dessen Mitglieder die zwölf mächtigsten Zauberer Saranias sind. Er soll nach Dûlur gelangen – eine geheimnisvolle Insel, auf der sich die Festung des Schattenfürsten befindet. Einst ein Jugendfreund des tyrannischen Zorano, sucht er nun einen Weg, seinen früheren Weggefährten zu vernichten…
Zwei Helden… Zwei Wege… Zwei Schicksale…“
Benalir und Sacerak. Der eine Sohn eines Schmieds, der sich plötzlich in seinem größten Abenteuer wiederfindet, der andere einer der mächtigsten Magier, der seine persönlichste Aufgabe vor sich hat. Beide müssen sie einen Weg finden die dunkle Bedrohung, die von Zorano ausgeht, zu vernichten und schlagen dazu unterschiedliche Wege ein.
Mir hat die Geschichte gut gefallen. Ich habe es sehr gemocht, dass es verschiedene Perspektiven gab, aus deren Sicht man die Geschehnisse erlebt hat. Benalir, der Sohn eines Schmiedes, der sich plötzlich vor einer großen Aufgabe sieht, hat mir gefallen, weil er bescheiden, neugierig, wissensdurstig und loyal ist. Er nimmt die Herausforderung an, hat aber auch großen Respekt davor, was ihn erwartet. Sacerak dagegen wirkte undurchschaubar. Ich bin mir lange Zeit nicht sicher gewesen, ob er gut oder böse ist, ob er überhaupt eine Seite einnimmt. Diese beiden Perspektiven nehmen den meisten Raum der Geschichte ein. Ich mochte außerdem, dass die Welt so vielschichtig und komplex ist. Dadurch, dass Benalir selbst wenig weiß, bot sich viel Raum, die Welt und damit verbunden die Geschichte der Welt zu erläutern. Der Fokus lag sehr auf dem Worldbuilding und der Charakterentwicklung, was mir gut gefallen hat. Ich habe immer wieder etwas Neues erfahren. Es wurde aber keineswegs langweilig oder langatmig. Im Gegensatz. Die Perspektivwechsel haben auch dazu beigetragen, dass die Spannung immer dablieb. Auch die Begleiter waren interessant. An den Schreibstil musste ich mich erst etwas gewöhnen. Viele Formulierungen wirkten sehr überlegt und es wurden Worte benutzt, die nicht dem „Alltagssprech“ entsprechen. Aber ich habe mich schnell daran gewöhnt, denn ich finde, dass es gut in das Setting und zu den Charakteren gepasst hat. Die Ausnahme war Benalir. Da hat die gewählte und überdachte Sprache an einigen Stellen nicht so gut gepasst, da er noch recht jung ist, es hat mich aber nicht groß gestört. Auch die eigens für die Welt entwickelte Sprache hat mir gut gefallen. Das Glossar und Register am Ende des Buches bieten einen kurzen Überblick über Personen, Orte, Begriffe und die Sprache. In Sarania – Das Vermächtnis der Magier geht es um Macht, Politik, verschiedene Lebewesen, Länder, Sprachen, Freundschaft, Feindschaft, Magie, Vertrauen und persönliches Wachstum. Für mich war das Buch ein spannender und interessanter Einstieg in eine komplexe Fantasywelt und ich freue mich auf mehr. Ich gebe 5/5 Sterne.
„Sarania – Das Vermächtnis der Magier“ von Simon André Kledtke erschien 2020 im Brighton Verlag. Das Buch hat 340 Seiten (inkl. Register und Glossar), kostet 19,90€ [D] und du kannst es unter der ISBN 978-3-95876-599-3 finden.